Chronik von 1991

15.- 17.2.1991

Erste Schulung von Bechterew-Patienten in Magdeburg durch den Bundesverband.

9.3.1991

Dritte Sitzung des Vorbereitungskomitees in Erfurt, Andreasstraße. Herr Dr. Fahr und Herr Dr. Rößner erklärten sich bereit, als ärztliche Berater im Landesverband Thüringen mitzuarbeiten. Herr Dr. Lincke wurde davon überzeugt, den Vorsitz des Landesverbandes zu übernehmen. Herr Opitz gab ebenfalls seine Bereitschaft mitzuarbeiten. Als Sitz des Landesverbandes wurde Erfurt festgelegt. Persönlichkeiten des Landes Thüringen und der Stadt Erfurt sowie der Geschäftsstelle in Schweinfurt und Vorstandsmitglieder erhalten schriftliche Einladungen zur Gründungsversammlung.

27 .04.1991

Vierte Sitzung des Vorbereitungskomitees in Erfurt Andreasstraße Keine Reaktionen vom Minister für Gesundheit und Soziales, Herrn Axthelm sowie vom Oberbürgermeister Manfred Ruge zur Einladung vom 18.04.91 zur Gründungsversammlung. Veröffentlichungen in der Presse und Berichte im Rundfunk sind vorgesehen und werden von Frau Staude und Herrn Dr. Lincke veranlasst.

11.5.1991

Von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr Gründungsversammlung des Landesverbandes Thüringens in Erfurt, Standortverwaltung der Bundeswehr, Ernst-Thälmann-Straße. Insgesamt waren 37 Stimmberechtigte und 23 Gäste anwesend. Mit der einstimmigen Annahme der Satzung gründete sich der Landesverband Morbus Bechterew in Thüringen als erster in den neuen Bundesländern.

Es wurden gewählt:

  • Vorsitzender: Herr Dr. Lutz Lincke
  • Stellvertretender Vorsitzender:Herr Klaus Sprenger
  • Schatzmeister: Frau Hildegard Staude
  • Schriftführer: Herr Herbert Trautvetter
  • Beisitzer/Öffentlichkeitsarbeit: Herr Manfred Opitz
  • Beisitzer: Frau Gisela Rappich
  • Beisitzer: Herr Karl-Heinz Kehl
  • Beisitzer: Herr Bertram Bartzik
  • Rechnungsprüfer: Herr Uwe Bückner und Herr Uwe Amstroff
  • Ärztliche Berater: Herr Dr. Fahr und Herr Dr. Rößner
  • Delegierte zur Bundesdelegiertenversammlung:   Herr Dr. Lincke und Frau Hildegard Staude

     

08.06.1991

In Weimar wurde das erste medizinische Seminar vom Bundesverband und dem neu gegründeten Landesverband Thüringen organisiert. Mit insgesamt 31 Teilnehmern war es sehr gut besucht, die Vorträge fanden die Anerkennung der Anwesenden.

06.07.1991

Erste Sitzung des Vorstandes nach der Gründungversammlung in Jena, Gaststätte " Cosmetica ". Festlegungen der Verantwortlichkeiten der einzelnen Mitglieder und deren Aufgaben
Herr Sprenger wurde für die Mitarbeit im Bundesvorstand vorgeschlagen - damit waren die Anwesenden einverstanden. Festlegungen von Aufgaben für die nächsten Monate wie

  • Eintragung in das Vereinsregister
  • Einteilung des Landes in Verantwortungsbereiche
  • Durchführung eines Gruppensprechertreffens
  • Teilnahme aller Mitglieder am Seminar der Gruppensprecher am 21.09.1991 in Erfurt

In Seebach gründete sich am 18.06.91 die Selbsthilfegruppe " Erbstromtal - Sitz Seebach l

21.09.1991

In Erfurt fand ein Rechtsseminar des Bundesvorstandes statt. Insgesamt waren 20 Personen anwesend, davon 16 Bechterew-Patienten und 4 Seminarleiter. Es wurden viele und gute Hinweise gegeben, insbesondere wie man als Erkrankter Hilfe und Unterstützung erhalten kann. Entsprechendes Informationsmaterial war erhältlich bzw. käuflich zu erwerben. Zweite Sitzung des Vorstandes, nach dem Rechtseminar in Erfurt. Finanzielle Unterstützung für die zu gründenden Gruppen aus Spendenmitteln der alten Bundesländer zugesagt. Ein erstes Patenschafts-Angebote kam aus den alten Bundesländern von der Paderborner-Gruppe. Dieses Angebot wurde der Seebacher-Selbsthilfegruppe übergeben.

26.10.91

Dritte Sitzung des Landesverbandes in Saalfeld. Erstellung des Arbeitsplanes für 1992 und Vorbereitung des Gruppensprechertreffens am 16.11.91. in Weimar standen im Mittelpunkt der Beratung. Durch Herrn Hümmer, Geschäftsführer des Bundesverbandes der DVMB, wurde dem Landesverband und Dr. Lincke Dank und Anerkennung ausgesprochen. Mit Freude wurde die Geldspende in Höhe von 1000,00DM aus Nordrhein-Westfalen angenommen.

16.11.91

Durchführung des ersten Gruppensprechertreffens in Weimar. Die Anwesenden waren sich darin einig, solche und ähnliche Veranstaltungen sollten wieder durchgeführt werden. Die Anzahl der teilnehmenden Gruppensprecher hätte besser sein können. Dabei wurden die anwesenden Gruppensprecher von den neuesten Forschungsergebnissen über die Bechterew-Erkrankung informiert und die Tagung im Baunatal ausgewertet. Während der kurzen Vorstandssitzung wurde durch Herrn Opitz vorgeschlagen, einen neuen Arzt als Berater zu suchen. Bei Herrn Dr. Rößner spielt der Zeitfaktor eine entscheidende Rolle. Kontakt sollte mit Herrn Dr. Koch aus Erfurt aufgenommen werden.

Erster Arbeitsplan des Landesverbandes wurde vorgestellt.

Ein Dankesschreiben vom Bundesverband wurde verlesen:

Bilder von der Gründungsversammlung sehen Sie auf der rechten Seite. Zum Vergrößern bitte auf das Foto klicken.

Gruppengründungen 1991

Aus dem Bechterew Brief 1991 Mitteilungsblatt der DVMB e.V.

Einladung zur Gründungsversammlung des Landesverbandes Thüringen

Termin: 11. Mai 1991, 11.00 -17.00 Uhr

Ort: Erfurt, Standortverwaltung der Bundeswehr, Klubraum, Ernst-Thälmann Straße (Nähe Schmidtstetter Knoten)

Wir laden alle DVMB- Mitglieder und alle, die es werden wollen, mit Ihren Angehörigen zur Gründungsversammlung in Erfurt herzlich ein.

Die Gründungsversammlung hat folgende Tagesordnung:

  • 1. Eröffnung und Begrüßung durch den DVMB- Geschäftsführer Ludwig Hammel
  • 2. Vorstellung der Satzung
  • 3. Annahme der Satzung
  • 4. Wahl des Wahlobmanns
  • 5. Kandidatenvorstellung und Wahl des Vorstandes
  • 6. Wahl der Rechnungsprüfer
  • 7. Vorstellungen über die Aufgaben des Landesverbandes Thüringen

Nähere Auskünfte (Satzungsentwurf und Ortsplan) können angefordert werden bei: Herbert Trautvetter, Wiesen Str. 13 O- 5907 Thal Tel. Ruhla 3371

 

Aus dem DVMB Bechterew- Brief Heft Nr. 44 -12. Jahrgang März 1991 Seite 37

Erster DVMB- Landesverband in den neuen Bundesländern gegründet!

von Herbert Trautvetter, Thal bei Eisenach

Die Anstrengungen der letzten Monate haben sich für die acht Gründungsmitglieder gelohnt:

Sie haben Ihr gestecktes Ziel, die Gründung des Landesverbandes Thüringen am 11. Mai 1991 in Erfurt, erreicht.
Viele Arbeitsstunden wurden von den Mitgliedern geleistet, um die Gründungsversammlung zu einem vollen Erfolg werden zu lassen.
Mit Engagement und Selbstinitiative wurden die neuen Aufgaben in Angriff genommen und realisiert. Dazu gab es entsprechende Kontrollbesprechungen, wo über festgelegte Maßnahmen und deren Erfüllung gesprochen wurde.
Bei der Realisierung der zu lösenden vollkommen neuen Aufgaben, ganz besonders bei der Vereinsbildung, erhielten wir Thüringer Unterstützung vom Bundesverband und ganz besonders vom Geschäftsführer, Herrn Hammel, der uns mit seiner Erfahrung viel Hilfe und Unterstützung gab.

Am 11. Mai 1991 waren insgesamt 37 Thüringer Bechterewler und 23 Gäste anwesend. Unter den Gästen befand sich u. a. der

  • Vorsitzende des Bundesverbandes Herr Klimsch, der
  • Schatzmeister, Herr Vetter, der
  • Bundesgeschäftsführer der DVMB, Herr Hammel, die
  • Dezernentin für Gesundheitswesen der Stadt Erfurt, sowie der beiden Ärzte, die sich bereit erklärten, als Berater des Landesverbandes zu fungieren:
  • Dr. Fahr aus Suhl und
  • Dr. Rößner aus Erfurt.

Mit der einstimmigen Annahme der Satzung gründete sich der Landesverband Thüringen der DVMB. Die acht vorgeschlagenen Kandidaten wurden von den Anwesenden in den Vorstand des Landesverbandes gewählt:

  • Vorsitzender : Dr. Lutz Lincke
  • Stellv. Vorsitzender: Klaus Spenger
  • Schatzmeister: Hildegard Staude Weimar ,
  • Schriftführer : Herbert Trautvetter Thal und als
  • Beisitzer: Bertram Bartzik Saalfeld, Manfred Opitz Erfurt, Karl Heinz Kehl Jena und die
  • Therapeutin Gisela Rappich Erfurt
  • Finanzprüfer: Uwe Bückner Mühlhausen und Uwe Amsdorf Erfurt

Die Mitglieder des Vorstands sind überwiegend Bechterew- Patienten, die sich bereit erklärten, für betroffene Menschen uneigennützig etwas zu tun:

  • sie aufzuklären
  • Therapiegruppen zu gründen
  • alle Arbeiten zu koordinieren und
  • Öffentlichkeitsarbeit zu leisten sowie
  • Schulungen zur Aufklärung zu organisieren und durchzuführen.

Dabei werden persönliche Probleme in den Hintergrund gestellt im Interesse vieler Mitmenschen.

So hat z.B. der Vorsitzende des Landesverbandes, der als Geologe in der Vergangenheit sehr viel Arbeit im Bergbau (Kali und Braunkohle) hatte, Probleme mit seiner Arbeit. Mit rund 50 Jahren ist man auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr gefragt und man muß alle Möglichkeiten ausnutzen, um Arbeit zu finden bzw. anzunehmen. Dabei fällt es einem nicht immer so leicht, umzulernen und eine andere Tätigkeit aufzunehmen. So fährt Dr. Lincke täglich nach Erfurt und versucht sich als Denkmalpfleger zu qualifizieren, um die nächsten Jahre weiterhin Arbeit zu haben, denn es geht ums überleben.

Herr Karl Heinz Kehl war als Elektroingenieur bei Carl-Zeiss/Jena beschäftigt, wurde im vergangenen Jahr auf 100 Prozent Kurzarbeit umgesetzt, und qualifiziert sich nun zum Unternehmensberater. Auch seine Zukunft ist nicht konkret abgesichert.

Ähnlich ist auch eine Veränderung der Tätigkeit bei Herrn Bertram Bartzik. Der Schriftführer des Landesverbandes.

Herr Trautvetter, erhielt über 16 Jahre eine Teilrente und konnte dadurch einer Teilbeschäftigung mit täglich 5 bzw. 6 Stunden nachgehen. Dies hatte sehr gute Auswirkungen auf den Verlauf der Krankheit, denn die Belastung war bedeutend geringer. Seit dem 1.1.1991 gibt es keine Teilrente mehr, nur noch Vollbeschäftigung, was sich sehr nachteilig auf den Gesundheitszustand auswirkt: Schmerzen und stärkere Verkrümmung sowie höherer Medikamentenverbauch. Es wäre für viele Bechterew- Kranke- auch im Westen- eine Erleichterung, wenn es bei entsprechender Notwendigkeit eine Teilrente geben würde. 1992 soll ja eine Teilrente eingeführt werden, aber erst ab dem 60. Lebensjahr bei Schwerbehinderten. Schwerbehinderte sind überwiegend in einer solchen Verfassung, dass sie ja keine volle Leistung bringen können und dadurch auch dazu verurteilt sind, später weniger Rente zu bekommen.

Trotz unserer Probleme sind wir bereit, unsere Freizeit für eine gute gemeinnützige Aufgabe zur Verfügung zu stellen. Gemeinsam wollen wir die uns gesteckten Ziele, ganz besonders die Gründung weiterer Therapiegruppen in ganz Thüringen, angehen.

Hierfür wird ein entsprechendes Programm erarbeitet und Verantwortlichkeiten der Mitglieder des Landesverbandes festgelegt. Dabei hoffen wir, dass die uns auf der Gründerversammlung versprochene Hilfe und Unterstützung seitens des Dezernats der Stadt Erfurt wirksam wird.

Aus dem Bechterew Brief Heft Nr. 46 - 12. Jahrgang September 1991 Seite 44 

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