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Die Gruppe Eisenach wurde am 31.3.2022 nach 30 Jahren aufgelöst.

Einen herzlichen Dank an unseren verstorbenen Gründer Herbert Trautvetter

Trauerrede zu Herbert Trautvetters Beerdigung

Liebe Ruth, liebe Angehörige, verehrte Trauergemeinschaft,

ich möchte meiner Würdigung von Herbert die vier Zeilen der Sterbeanzeige voranstellen:

  • Er ist immer für alle da gewesen,
  • Er hat immer das Beste gewollt,
  • Er hat  immer das Beste gegeben,
  • Wir haben das Beste verloren.

Und ich will dem noch einen fünften Satz hinzufügen:

  • immer in dankbarem Gedenken an ihn!

So steht es auf unserer Gesteck Schleife geschrieben.

Wer sind wir?

Wir sind eine Selbsthilfevereinigung von Rheumakranken, der Krankheit Morbus Bechterew, die meistens mit einer allmählichen Versteifung der Wirbelsäulenknochen und damit Schmerzen und anderen Nebenwirkungen verbunden ist.

Diese Krankheit hat Herbert schon in jungen Jahren befallen und er hat von Anfang an den Kampf gegen sie aufgenommen. Nicht allein, nein, immer offensiv gemeinsam mit anderen Menschen, mitleidenden Patienten, Ärzten, Physiotherapeuten, Freunden, Verwandten und nicht zuletzt mit seiner lieben Ehefrau Ruth.

Sie war sozusagen sein Geländer und sein Gegenpol, manchmal auch seine mahnende Bremse.

Ich hatte dank unserer gemeinsamen Krankheit - das ist wohl einer der wenigen Fälle, wo man einer Krankheit einmal etwas Positives abgewinnen kann - die Gelegenheit, ihn 1997 kennenzulernen.

Das ist jetzt über 22 Jahre her.

Nachdem das stürmische Fahrwasser der Wendezeit sich etwas geglättet hatte, sprach mich ein Freund aus Jena aufgrund meiner Mitarbeit in der Jenaer Bechterew-Gruppenleitung an, ob ich nicht im Vorstand des Landesverbandes Thüringen der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew ehrenamtlich mitarbeiten könnte und wollte.

Ich sagte zu und wurde zunächst als Schriftführer in den Vorstand der „Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew, Landesverband Thüringen e.V.“ gewählt, wo ich auf Herbert traf, der diesen Landesverband maßgeblich mitbegründet, gelenkt und geprägt hat.

Ich muss sagen, ich habe selten jemanden kennengelernt, der eine solche Fähigkeit hatte, mit Menschen umzugehen, sei es im Alltagsgeschäft der Vorstandsarbeit, wo oft kleinliche, ürokratische Tagesaufgaben zu bewältigen sind, sei es bei der Motivation von Mitgliedern und Gruppen, sei es beim Feiern von Jubiläen und mit Jubilaren, sei es bei den  Gruppenschnupperkurreisen in Bad Gastein in Österreich, dem Eldorado für unsere kranken Knochen aber auch bei der Schlichtung und Bewältigung von Streitereien und Krisen, die zwischen Menschen ja nun leider nicht ausbleiben.

Seit der Gründung unserer Vereinigung 1991 war Herbert zunächst für zwei Jahre als Schriftführer tätig und von 1993 bis 2005 fast ununterbrochen Vorstandsvorsitzender. Daneben war er immer in seiner örtlichen Gruppe Eisenach aktiv. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand war er weiterhin als unser Alterspräsident und Berater für den Landesverband Thüringen in ständiger Bewegung, bis in dieses Jahr hinein, seinem letzten.

Aber sein Blick und sein Wirken gingen weit über unseren Thüringer Landesgrenzen hinaus. Herbert hat stets wichtige Impulse in die Arbeit der gesamten DVMB eingebracht. Seine Stimme hatte Gewicht. Er genoss großes Ansehen auch auf Bundesebene unserer Vereinigung.

Dafür wurde er schon im Jahre 2011 mit der Ehrenmitgliedschaft unseres Bundesverbandes geehrt, unserer höchsten Auszeichnung. Diese Ehre wurde bisher weniger als zehn Mitgliedern in der Bundesrepublik zuteil. Dies sei hier noch einmal erwähnt, um aufzuzeigen, welche Bedeutung sein Wirken von Thal aus für unsere gesamte Selbsthilfevereinigung bundesweit hatte.

Herberts Tod reist eine große, tiefe Lücke in unserer gesamten Vereinigung auf. Wir, über 500 Thüringer Mitglieder des DVMB Landesverbandes werden es schwer haben,sein Vermächtnis weiterzuführen. Ich als nun schon älterer Weggefährte Herberts appelliere deshalb hier noch einmal an die jüngere Nachfolgegeneration unserer Vereinigung:

  • Seid immer offen für alle Patienten und Interessenten da!
  • Wollt und gebt immer Euer Bestes!

Wir haben einen unserer Besten, unseren Herbert Trautvetter, verloren.

Seiner werden wir in Thüringen und darüber hinaus in der gesamten Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew immer in Dankbarkeit gedenken.

Lieber Herbert, die DVMB verneigt sich vor Dir. Wir müssen den gemeinsamen Weg jetzt leider ohne Dich weitergehen.

                                          - Wir danken Dir! -

Thal, 28.09.2019

Lutz Jerke

Aus dem Morbus Bechterew Journal Nr. 159

Nachruf auf Herbert Trautvetter

von Ludwig Hammel, Geschäftsführer der DVMB

Mit Bestürzung mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass Herbert Trautvetter am 12.September 2019 im Alter von 80 Jahhren von uns gegangen ist. Er war Gründer des Landesverbands Thüringen, wo er nach kurzer als Schriftführer den Vorsitz übernommen hat, um dann von 1993 bis 2005 als Vorsitzender zu fungieren.
Viele Aktivitäten, die er im Landesverband ins Leben gerufen hat, finden sich nach wie vor in der Jahresplanung wieder. Nachdem er 2005 den Platz als Vorsitzender für Jüngere frei gemacht hat, wurde er zum Alterspräsidenten ernannt. Für Ihn war es selbstverständlich, dass er auch dann noch die DVMB unterstützte. Selbst in der Zeit, als er gesundheitlich schon sehr angeschlagen war, konnte mann immer mit ihm rechnen. Nachdem er 2005 den Platz als Vorsitzender für Jüngere frei gemacht hat, wurde er zum Alterspräsidenten ernannt. Für Ihn war es selbstverständlich, dass er auch dann noch die DVMB unterstützte. Selbst in der Zeit, als er gesundheitlich schon sehr angeschlagen war, konnte mann immer mit ihm rechnen.