Chronik von 1992

11.01.1992

Erste Vorstandssitzung 1992 in Thal. Die Aufgaben für das Jahr 1992 wurden besprochen und Festlegung getroffen wie:

Durchführung eines Therapeutenseminars am 14.03.92 um 10.00 Uhr in Erfurt. 

Wochenendseminar am 25 .und 26 .4 .92 in Bucha bei Saalfeld mit dem Vorstand des Bundesverbandes einigen Gruppensprechern, Ärzten und Gästen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Nordrhein/Westfalen sowie Bayern. 

Gruppensprechertreffen am 26.9.u.27.9.92 in Weimar.

Übergabe einer Spende der Gelsenkirchener Gruppe in Hähe von 300.-DM

30.01.1992

Landesverband Thüringen wurde in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Erfurt eingetragen

14.03.1992

Erstes Therapeutenseminar in Erfurt. Karthäuser Str. 26 wurde wegen mangelnder Beteiligung nicht durchgeführt.

25.04.1992

Durchführung der zweiten Vorstandssitzung in Bucha bei Saalfeld. Abstimmung über das Wochenendseminar und Auswertung des  Wochenendseminars in Bucha.

Die Gruppen können auf Antrag 10,-DM je Mitglied erhalten. Herr Opitz erhielt den Auftrag einen Bericht Über das Wochenendseminar vorzubereiten und zur Veröffentlichung im Bechterew-Brief nach Schweinfurt zu senden.

25. u. 26.04.1992

Erstes Wochenendseminar des LV Thüringen in Bucha bei Saalfeld unter Beteiligung des Vorstandes, Gruppensprechern, Mitgliedern des Bundesvorstandes und Gäste aus Bayern, Nordrhein/Westfalen sowie Sachsen/Anhalt und den ärztlichen Beratern und einem Vertreter der AOK. Anwesend waren

  • Gruppensprecher Mühlhausen Herr Bückner
  • Gruppensprecherin Nordhausen Frau Fichtner
  • Gruppensprecher Gera Herr Mandalka
  • Bundesvorstand Herr Vetter, Frau Ostertun
  • LV Nordrhein/Westfalen Herr Gotthaut
  • LV Bayern Herr Prof. Feldkeller
  • LV Sachsen-Anhalt Herr Hippe

Weiterhin waren die beratenden Arzte des LV Thüringen, Herr Dr. Rößner aus Erfurt und Herr Dr. Fahr aus Suhl sowie Frau Dr. Kallenbach von der AOK Nordthüringen anwesend. Insgesamt war es eine gelungene Veranstaltung. Von allen anwesenden Teilnehmern wurde Dank und Anerkennung gute Vorbereitung und Durchführung ausgesprochen.

21.05.1992

Anerkennung den Gemeinnützigkeit vom Finanzamt Erfurt. Somit können Spenden angenommen werden.

Juli 1992

Dr. Lutz Lincke, Vorsitzender des Landesverbandes Thüringen, verfasste ein erstes Informationsblatt als Beilage für den Bechterew-Brief. Darin gab er Informationen über Aktivitäten im 2. Halbjahr 1992 bekannt.

11.07.1992

3. Vorstandsitzung in Erfurt, Karthäuser Str. 26. Thüringer Mitglieder nahmen im Juni am Therapeutenseminar in Wiesenbad teil. Bertram Bartzik, Beisitzer im Landesverband, nahm an der Jubiläums Veranstaltung zum 10-jährigen Bestehen des Landesverbandes LV Bayern im Juni in Ingolstadt teil. Der LV Hessen hat die Absicht mit dem LVThüringen enger zusammenzuarbeiten, z.B. Gruppensprechertreffen u. Seminare für Therapeuten. Vom 15.5.bis 16.5.1993 wird mit dem LV Bayern ein gemeinsames Gruppensprechertreffen organisiert. Frau Staude, Herr Sprenger und Herr Trautvetter wurden als Delegierte für die Delegierten-Konferenz des Bundesverbandes am 3.10.92 in Schweinfurt vorgeschlagen.

16.05.1992

Dr. Lincke weilte zum Gruppensprechertreffen in Bayern und erhielt viele Anregungen für die eigene Vorstandsarbeit in Thüringen. Zur Verbesserung und Vereinfachung unserer Arbeit erhielten wir einen PC. 03 .10.1992 Bundesdelegiertenkonferenz in Schweinfurt haben Frau Staude und Herr Trautvetter als Delegierte teilgenommen. Gutes Ergebnis für die Mitglieder der neuen Bundesländer: Der Mitgliedsbeitrag bleibt bis auf weiteres bei 25,-DM. Übergabe eines PC an den Landesverband von der Bechterew-Gruppe aus Friedrichshafen.

11.10.1992

Bewerbung zur Ausrichtung der Bundesdelegiertenkonferenz am 9.u.10.10.1993 in Thüringen.

28.11.1992

4. Vorstandssitzung in Weimar von 9.30 Uhr - 17.00 Uhr

Erste Vorstellungen des Jahresarbeitsplanes 1993. Wegen fehlender Unterkünfte wird die Bundesdelegiertenversammlung 1993 nicht in Thüringen stattfinden.

 

Wochenend- Seminar des Landesverband Thüringen: Spiegelbild von Erfolgen und Schwierigkeiten

von Manfred Opitz, Mitglied des Landesverbands und Sprecher der Gruppe

Am 25. und 26. April 1992 führte der DVMB- Landesverband Thüringen sein erstes Wochenend-Seminar durch, am wunderschön gelegenen Saale- Stausee Hohenwarte bei Bucha.

An diesem Seminar nahmen neben dem Vorstand und einigen Gruppensprechern des Landesverbandes auch seine beiden ärztlichen Berater teil, Herr Dr. med. Peter Rößner aus Erfurt und Herr Dr. med. Günter Fahr aus Suhl.
Mit besonderer Freude wurden als Gäste Frau Osterthun und Herr Vetter vom Bundesvorstand, Herr Professor Feldtkeller vom Landesverband Bayern, Herr Gottaut vom Landesverband Nordrhein- Westfalen und Herr Hippe vom Landesverband Sachsen- Anhalt begrüßt. Vielfältig waren die Probleme und Fragen, die die Anwesenden in einer konstruktiven und kameradschaftlichen Weise miteinander berieten. Naturgemäß haben die Mitglieder unserer Therapiegruppen viele Fragen im Zusammenhang mit den Krankenkassen und Rentenversicherungsträgern und zu neuen rechtlichen Regelungen.

Als Vertreterin der AOK Nordthüringen versuchte Frau Dr. Kallenbach , einige der anstehenden Fragen zu beantworten. Aber auch in Ihrem Vortrag wurden die Probleme deutlich, mit denen sich unsere Mitglieder im wahrsten Sinne des Wortes „herumschlagen“ müssen. Obwohl Frau Dr. Kallenbach mehrfach die Kooperationsbereitschaft ihrer Krankenkasse mit der DVMB unterstrich, konnte sich sie manche konkreten Fragen nicht beantworten. Dies war jedoch dem Umstand geschuldet, dass sie vom Leiter des Referats Ärzte/ Zahnärzte sehr kurzfristig zu unserer Veranstaltung delegiert wurde. Einen besonders breiten Rahmen in der Diskussion nahmen Fragen ein wie:

  • Warum müssen Bechterew- Patienten z.B. mehr als 2 Jahre auf eine stationäre Rehabilitationsbehandlung warten?
  • Entspricht die Zuweisungspraxis für Heilbehandlungen („Kuren“) gegenwärtig ausreichend medizinischen Gesichtspunkten?
  • Weshalb dürfen Patienten der neuen Bundesländer – bei deutlich zurückgegangenen Kapazitäten in den neuen Bundesländern – keine stationären Heilbehandlungen in den Alt-Bundesländern antreten?
  • In welchem Umfang ist die Übernahme der Kosten für spezielle Therapieformen wie Gruppengymnastik und Wassergymnastik für Bechterew- Patienten gewährleistet?

Die Diskussion endete mit einem konstruktiven Vorschlag: In den nächsten Tagen werden sich Vertreter des Landesverbandes und der AOK Nordthüringen zu konkreten Absprachen und Vereinbarungen treffen.

Die anschließenden Ausführungen unserer beiden ärztlichen Berater Dr. Rößner und Dr. Fahr zur Situation der Betreuung von Bechterew Patienten in Thüringen stimmte ebenfalls nicht sehr optimistisch. In beeindruckender Weise verdeutlichten beide Mediziner- sie sind keine 30-jährige mehr- was für zusätzlichen Aufgaben allein Ihre Niederlassung als frei praktizierenden Ärzte mit sich bringt. Schon allein aus diesem Grund sei beiden Herren nochmals für Ihre Teilnahme gedankt.
Herr Dr. Rößner begründete in anschaulicher Form die Vorteile der Dispensaire - Betreuung und - Beratung der ehemaligen der ehemaligen DDR ohne auch gewisse Probleme zu verschweigen. Bei der Angleichung des Gesundheitswesens erhielt diese Form der Patientenbetreuung, vordergründig aus Kostengründen, keine Überlebenschance. Viele spezialisierten Rheumatologen sind in die Alt-Bundesländer abgewandert und es zu befürchten, dass sich viele Fachärzte wegen des Punkte- Systems der Krankenkassen lieber Grippekranke als Bechterew- Patienten wünschen.
Für den Landesverband Thüringen ist es beruhigend, zwei so engagierte Mediziner an Ihrer Seite zu wissen. Anderseits leitet sich daraus die Verpflichtung ab, alle unsere Einflussmöglichkeiten, ins besonders über eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen, um eine Verbesserung der Betreuung aller Rheumakranken zu erreichen. Wie interessant – und für alle Anwesenden auch hilfreich beim Verständnis der speziellen Probleme - die Diskussion war, wird allein dadurch deutlich, das ihretwegen ein Seegelbootausflug auf dem Saaletalsperren-Stausee um zwei Stunden verschoben wurde.
Eine frische Brise kühlte dann die heißen Köpfe wieder ab, man genoss die herrliche Landschaft und bereitete sich auf die intensiven persönlichen Gespräche, ins besonders mit den Gästen aus Bayern und Nordrhein- Westfalen (bei Thüringer Rostbratwürsten, fachmännisch gegrillt durch Vorstandsmitglied Bertram Bartzik ) vor. Es ist vielleicht an dieser Stelle richtig platziert, wenn wir uns für die Hilfe und Unterstützung sowohl durch den Bundesvorstand als auch durch die Landesverbände Bayern und Nordrhein- Westfalen ganz herzlich bedanken.
In einer Zeit, wo auch das menschliche Zusammenwachsen zwischen Ost und West nicht immer ohne Probleme und Missverständnisse verläuft, können wir mit Überzeugung und Dankbarkeit sagen: wir haben als Landesverband Thüringen von der ersten Stunde an wirkliche selbstlose Hilfe und Unterstützung erfahren.

Die bis in die späten Abendstunden andauernden Gespräche dienten dem gegenseitigen besseren Verstehen, schufen die Überzeugung, daß wir als Landesverband Thüringen auf dem richtigen Weg sind, und daß uns in den Landesverbänden Bayern und Nordrhein- Westfalen Gleichgesinnte mit Rat und Tat zur Seite stehen. Am 26.April konnten die Gruppensprecher und die Vorsitzenden der Landesverbände Sachsen-Anhalt und Thüringen die Schwerpunkte ihrer Arbeit und die dabei auftretenden Schwierigkeiten darlegen.

Es wurde deutlich, daß nur durch konkrete, ausdauernde und gut organisierte Arbeit Erfolge eintreten. Professor Feldtkeller wies anhand einer Analyse der Mitgliederstärken der einzelnen DVMB- Landesverbände nach, daß wir als LV Thüringen durchaus Erfolge in unserer Arbeit nachweisen können: Von allen neuen Bundesländern haben wir, bezogen auf die Einwohnerzahl, den höchsten Mitgliederbestand

(siehe Tabelle im Jahresbericht des Bundesvorsitzenden in diesem Heft. Anmerkung der Redaktion).

Anderseits müssen wir erkennen, daß es auch in Thüringen- insbesondere im Süd-Thüringer Raum – noch große „weiße Flecken“ gibt, wo der Weg zur nächsten Therapiegruppe viel zu weit ist.
Die Zeit verging wie im Flug, die Arbeits-Tagung endete mit konkreten Festlegungen für die weitere Arbeit und war für alle Teilnehmer ein Erfolg.

Aus dem Bechterew-Brief Nr. 49 13. Jahrgang Juni 1992  Seite 81-84

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